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Im Dschungel der Ernährungsphilosophien

Flexitarier, Vegitarier, Lacto- Vegetarier, Veganer, gluteinfreie Ernährung, Lowcrab, Rohkost, Metabolic Balance etc., ich habe den Überblick über all die verschiedenen Ernährungsformen schon längst verloren. Mit Pro und Contras kämpfen Ihre Anhänger für sich und weitere «Fans», liefern Rezeptideen und bringen neuen Superfood auf den Markt. Neben der gutbürgerlichen Küche im Dorfrestaurant gibt es da den Chinesen, die Pizzeria, den Mexikaner, den Griechen, den Inder, Pakistaner, den Sushitempel, das Avocado-Restaurant, das vegane In-Lokal – wer ist da ob der riesigen Auswahl nicht auch ab und zu überfordert?!

 

Was soll denn jetzt gesund sein? Wem können wir denn glauben? ….. Müssen wir jemandem glauben oder gilt es nicht viel mehr seiner eigenen Intuition zu folgen. Ist es nicht einfach sinnvoll sich selbst ein Bild zu machen über sinnvolle Ernährung, anstatt einem Trend zu folgen? Was ist der Unterschied zwischen Lebens- und Nahrungsmitteln?

Nach meinem Verständnis soll Ernährung auch Freude machen. Dazu gehört für mich die bewusste Auswahl der Lebensmittel, die Zubereitung des Essens oder am liebsten gleich schon der eigene Anbau oder das Sammeln. Wir haben den Luxus, dass wir uns sehr abwechslungsreich ernähren können. Damit meine ich nicht die überfüllten Gestelle im Grosshandel, da denke ich vor allem an unsere Natur, Eden gleich vor der Haustüre. Z. B. leckerer Brennnesselspinat, Pesto in allen Variationen (Bärlauch, Knoblauchrauke, Girsch etc.) oder bunte Zutaten zum Anreichern eines Salates (all die wunderbaren und schmackhaften Blüten, wie auch Blätter und Kräuter) und dies alles immer ganz frisch. Was für ein Geschenk! Ich schätze nicht nur all die gehaltvollen Nährstoffe der wilden Küche, das Sammeln der essbaren Wildpflanzen ist für mich auch eine Art Achtsamkeitsübung, bei der ich schon unglaublich viel Neues entdeckt habe. So ist als Beispiel die Brennnessel schon lange nicht mehr das ungeliebte Unkraut, dem man am besten aus dem Weg gehen sollte sondern eine faszinierende und vielseitig anwendbare Pflanze, die ich in der Küche wie auch zum Färben, für die Kosmetik und Heilzwecke, zum Herstellen von reissfesten Schnüren oder einfach zum Anschauen und Staunen lieben gelernt habe.

Das Anreichern eines Essens, egal nach welcher Ernährungsphilosophie, mit essbaren Wildpflanzen, scheint mir eine gute Möglichkeit zu vielen wertvollen Vitaminen und Nährstoffen zu kommen und gleichzeitig auch die vielseitigen Geschenke der Natur achten und lieben zu lernen.

 

 

Sandra