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Ist digital fatal?

Bis vor einigen Monaten habe ich mich bewusst von Facebook und Smartphone ferngehalten. Ich nutzte das Internet vorwiegend zum Abrufen von E-Mail-Nachrichten oder aber zur gezielten Informationssuche. Nun, mit dem Aufbau unserer neuen Website wollte ich mich der neuzeitlichen Kommunikation doch etwas annähern. 

 

Der kleine Bildschirm meines alten Mobiles war seit längerem kaum noch lesbar. Ich schaffte mir also ein Smartphone an. Auch das bekannte “Faxebüechli“ (Facebook) sollte schon bald seinen Platz auf meinem Laptop und Smartphone finden. Mit fachmännischer Unterstützung legte ich mir ein eigenes Profil an und freue mich seitdem immer wieder über neu gewonnene Kontakte und einen interessanten Austausch mit Menschen aus der ganzen Welt.

 

Jetzt sitze ich also inmitten von WhatsApp, SMS, FB, Messanger und E-Mail. Und wie gehe ich mit all diesen neuen Informationstechniken um? Ich gebe zu, für mich hat die digitale Welt einen grossen Reiz. Die Möglichkeiten scheinen schier unbegrenzt und ich bin gefordert hierbei meine eigene Balance im Umgang damit zu finden. Ich habe in den letzten Wochen oft täglich mehrere Stunden am Laptop verbracht und das Smartphone war bald schon mein steter Begleiter - genau das was mich bisher von dieser mir noch “fremden Welt“ abhielt war eingetreten! Was als Erleichterung gedacht war, entpuppte sich für mich als wahren Zeitfresser. Als Neuling im Dschungel der neuzeitlichen Kommunikations-möglichkeiten fielen mir vor allem auch die technischen Finessen nicht leicht. Da habe ich mir schon öfters Mal das Gen für digitales Verständnis der Generation Z herbeigewünscht. 

 

Während einer digitalen Kurzzeit-Fastenkur wollte ich nun also wieder Abstand gewinnen. Diese Zeit nutze ich auch gleich um meinen Umgang mit den digitalen Medien zu überdenken und neu zu definieren. Auf einmal waren die Tage wieder soooo lang. Zeit einfach zu sein und zu geniessen. Was für ein befreiendes Gefühl! Da war z.B. wieder Platz meine Kreativität mehr auszuleben. Ich war wieder viel mehr bei mir und meine Intuition schien beinahe ungehindert zu fliessen. Dieses Gefühl erinnerte mich ab und zu an unsere 1-jährige Sichtreise, weit weg von den Informationen über das Weltgeschehen. Nicht zu wissen was in der Welt sonst noch so passiert, kann auch ein Stück Freiheit sein. 

 

Zurück im Alltag heisst es nun für mich erneut einen gesunden Umgang mit all den digitalen Möglichkeiten zu finden. Ich werde mir eine Büroecke einrichten und den Laptop aus dem Wohnzimmer verbannen. Das Smartphone werde ich, wie zuvor mein altes Handy, nur anschalten, wenn ich unterwegs bin und dringend erreichbar sein sollte; Wir haben ja noch unser bewährtes Kabeltelefon. 

 

Mal schauen, wie diszipliniert ich meine Vorsätze einhalte.. In einigen Wochen möchte ich erneut Bilanz ziehen. Für mich ist auf jeden Fall klar, ich werde bestimmt wieder eine digitale Fastenzeit einplanen. 

 

Sandra